Darmstädter Sportstiftung

Sportstiftung zeichnet TSG-Trampolintrainer Harald Michael Jung aus

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DARMSTADT - Als Kleinkind kam Harald Michael Jung ins Kinderturnen der Darmstädter Turn- und Sportgemeinde (TSG) 1846, dem Sportverein am Woog – und er ist ihm bis heute treu geblieben. An der ehemaligen Technischen Hochschule Darmstadt, heute TU, studierte Jung Sportwissenschaften und befasste sich mit Trainings- und Übungsmethoden, heute ist er Sportlehrer. Für seine sportpädagogische Arbeit im Verein wurde er nun mit dem Siegfried-Schmitt-Preis ausgezeichnet.

„Vor 50 Jahren begann Harald Michael Jung seine Sportkarriere, seit 40 Jahren ist er in unterschiedlichen Funktionen, insbesondere im Kinder- und Jugendsport unterwegs“, sagte Ralf-Rainer Klatt, der Sportbeauftragte der Stadt und Mitglied der dreiköpfigen Jury, in seiner Laudatio bei der Preisverleihung in den Räumen der Sparkasse. Der Preis wird vergeben an Persönlichkeiten, die kontinuierlich in der Übungs- und Trainingsarbeit mit Kinder- und Jugendgruppen tätig sind, die mit speziellen Gruppen, etwa mit Kindern mit Behinderung arbeiten, die sich für neue Trainingsmethoden einsetzen, die junge Sportler motivieren und die sich im Idealfall in der Verbands- oder Vereinsarbeit stark machen.

Auf vielen Ebenen des Turnsports engagiert

Um den Preis zu bekommen, muss man nicht alle Kriterien erfüllen – im Fall von Harald Michael Jung ist das aber so. Er arbeitete im Vereinsjugendvorstand mit, war Jugendwart im Turngau Main-Rhein, arbeitete auf Landesebene im Bereich Presse, war Landeskampfrichter für Trampolin und „Beauftragter für Talente, Sportlager und internationale Begegnungen“. Auch war er 1976 Mitbegründer der Trampolinabteilung in der TSG. Damit war die TSG der erste Verein in Deutschland, der diese Sportart aus den USA übernahm.

Nachdem sich für Jung das Turnen bald als „seine“ Sportart herausgestellt hatte, kam nun das Trampolinturnen hinzu. Jung fing sofort Feuer und erzählt auch warum: „Zwei Sekunden fliegen“, sagt er, das sei das Besondere, frei nach den Worten des Trampolin-Erfinders George Nissen: „Two Seconds of Freedom“. Er selbst hat früher auf Wettkampfebene geturnt. Nun beschäftigen ihn vor allem der pädagogische Nutzen und die konkrete Anwendung. Das Trampolin sei gerade auch in der Arbeit mit jungen Menschen, die sich nicht oder kaum bewegen können, äußerst wertvoll. Mit einem Kollegen arbeitet er gerade an einem Trainingskonzept für Behinderte. Inklusion und Integration sind ihm ein echtes Anliegen und so freut er sich, dass sich der Turnriege der jungen Männer gerade zwei Flüchtlinge angeschlossen haben.

Für den echten „Heiner“ Jung gab es einen kleinen bronzenen Heiner und 250 Euro für die Vereinsarbeit.

Von Bettina Bergstedt