Zinsverfall schmälert Spielraum der Ausschüttung
Darmstädter Sportstiftung erlöst 8000 Euro weniger aus Geldanlagen – Bisher kaum Bewerbungen für den Jugendförderpreis
Von Hans-Peter Seubert
Niedrige Zinsen bei Geldanlagen kosten auch die Darmstädter Sportstiftung wirtschaftliche Spielräume. Die geringen Zinssätze schmälern die Ausschüttung um 8000 Euro. Mau sind auch Bewerbungen der Vereine für den Jugendförderpreis. Es heißt strikt haushalten für Vorstand und Beirat der Darmstädter Sportstiftung. Das wurde bei der jüngsten Sitzung der Regie in den Räumen der Sparkasse Darmstadt deutlich. Da das anvertraute Stiftungskapital nicht zu spekulativen Anlagen genutzt werden darf und soll, schrumpfen die Zinserlöse inzwischen deutlich. Schatzmeister Uwe Kuhl gab einen Überblick über Finanzen und Spielräume für das Jahr 2013. Knapp 15 000 Euro können für Förderfälle ausgeschüttet werden. 2012 waren es 16 350 Euro.Dank einer Finanzspritze des Vereins (299 Mitglieder) rutschte die Stiftung nicht ins Minus. Dank Zustiftung der übrigen Mitgliedsbeiträge (15 000 Euro) kletterte das Stiftungskapital auf 475 000 Euro. Was die Zinserlöse nicht merklich verbessert.
Das Vermögen beträgt mit Rücklagen 535 000 Euro. Unter den zweckgebundenen Rücklagen sind 29?500 Euro für den von den Schultern ab gelähmten früheren Turner Johannes Hablik (Neutsch), die verzinst werden, um den Wert zu erhalten.
Enttäuschend verlief bisher die Bewerbungszahl für den Jugendförderpreis. Gerade einmal eine Handvoll Fragebögen aus den über 400 Vereinen in den Sportkreisen Darmstadt und Dieburg liegen der Jury vor. Ein Trend, der schon in den letzten Jahren zu beobachten war. Deshalb hat die Stiftung die Bewerbungsfrist bis 31. März verlängert (Fragebögen im Internet: www.darmstaedter-sportstiftung.de). Danach wird entschieden, ob der Preis überhaupt vergeben wird – es wäre das erste Mal seit 15 Jahren – oder ob weniger als vier Prämien (zusammen 5200 Euro) ausgezahlt werden. Auch der Siegfried-Schmitt-Preis für kindgerechtes Training im Sport ist wieder ausgelobt. Hier können Vereine Trainer/innen vorschlagen, die nachhaltig und vorbildlich arbeiten, ohne im Rampenlicht zu stehen.
Eine Reihe von Anträgen wurde kritisch gewürdigt. Einige sind zurückgestellt, weil Informationen oder Finanzpläne fehlten. Die Herderschule in Darmstadt erhält für das heilpädagogische Angebot „Umgang mit dem Pferd“ wieder 750 Euro. Der Senioren-Sporttag des Sportkreises Dieburg wird mit 400 Euro unterstützt. Weitergefördert wird die Fußball-Initiative von Wilfried Oßmann (500 Euro), der mit seinem Förderverein Spiel- und Sportgemeinschaft Eberstadt-Süd im sozialen Brennpunkt Integrationsarbeit leistet. Der Initiator wird aufgefordert, sich mit dem VfR Eberstadt, dessen Plätze er nutzt, kooperativ zu arrangieren und unter dem Dach eines anerkannten Sportclubs zu integrieren. Nur dann kann die Sportstiftung weiterhin Oßmanns verdienstvolle Arbeit unterstützen.
Für Rita Beller (RW Darmstadt) rückte nun die Vorsitzende des TV Sickenhofen, Hanna Cordier, in den Stiftungsbeirat. Unter dem Arbeitstitel „Die Sportstiftung erfindet sich neu“ lag ein Diskussionspapier des früheren Vorsitzenden Horst Blechschmidt vor. Es dient als Denkanstoß, Struktur sowie künftige Ausrichtung und Finanzkraft des Sozialwerks unter die Lupe zu nehmen. Kleingruppen sollen bis 15. April Satzungsspielraum und wirtschaftliche Perspektiven sowie Mitgliederentwicklung und öffentliche Wahrnehmung untersuchen und eine Leitlinie entwickeln, wie es mit der Stiftung gedeihlich weitergehen kann.
Die Mitgliederversammlung folgt am 16. Mai (18 Uhr) in der Sparkasse Darmstadt. Heuer stehen keine Wahlen auf der Tagesordnung.