Zinsverfall schmälert die Erträge
Sportstiftung: Regie weitgehend bestätigt – Michael Vatter folgt Heinz Zulauf als zweiter Vorsitzender
Die Mitgliederversammlung der Darmstädter Sportstiftung stand im Zeichen des Zinsverfalls bei Kapitalanlagen, der die Ausschüttungen schmälert. In den Räumen der Sparkasse Darmstadt wählten rund 40 Vereinsvertreter, kommunale Delegierte und persönliche Mitglieder Michael Vatter (Weiterstadt) zum zweiten Vorsitzenden.
„Die hochverzinslichen Papiere sind alle ausgelaufen. Ich kann natürlich das Geld nur für absolut sichere Anlagen verwenden.“ Schatzmeister Uwe Kuhl schilderte in seiner Bilanz vor der Mitgliederversammlung der Darmstädter Sportstiftung das Dilemma: Die niedrigen Zinsen schmälern die Erträge und die Ausschüttungen bei Förderfällen. Das magere Zinsniveau zwischen 1,5 und 2,5 Prozent belastet die Arbeit des Sozialwerks für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Bankkaufmann Kuhl wartet bei Anlagen, ob und wann sich die Zinsen nach oben bewegen.
Der Schatzmeister bilanzierte am Mittwochabend das Vermögen mit 547?911 Euro. Das Stiftungskapital wuchs durch Zustiftung aus dem Verein um 10 000 auf 485?000 Euro. Freie Rücklage (25 000 Euro) sowie gebundene Rücklagen (30 700 Euro – davon 27 000 für den nach einem Turn-Unfall gelähmten Johannes Hablik aus Neutsch) – gehören zur Vermögensbilanz. Habliks Anteil wurde rückwirkend für die letzten zehn Jahre verzinst. 2013 wurde für ihn ein Spezialbett (Kosten 4200 Euro) von der Stiftung finanziert.
295 Mitglieder erwirtschafteten 2013 rund 15 000 Euro Beträge. Kuhl wies für den Verein im letzten Jahr ein Minus von 1500 Euro aus. Dieses wurde durch das Plus im Vorjahr (4300 Euro) aufgewogen.
Für Förderfälle und Projekte schüttete die Regie – Vorstand und Beirat – im vergangenen Jahr knapp 14?000 Euro aus. Oft mangelt es an qualifizierten Anträgen, vor allem aus den Vereinen. Häufig fehlt bei den Anträgen auch ein detaillierter Finanzplan.
Der Vorsitzende der Sportstiftung, Hans-Werner Erb, unterstrich in seiner Jahresbilanz einen anderen Missstand: „Augenfällig sind mehr Kündigungen von Städten und Gemeinden, mit der Begründung einer schlechten Haushaltslage.“ Einige Bürgermeister wurden inzwischen wieder umgestimmt von Vorstandsmitgliedern.
Erb verwies auf die harmonische Arbeit von Vorstand und Beirat mit durchaus kontroversen Diskussionen bei der Beurteilung von Förderanträgen, jedoch letztlich einvernehmlichen Entscheidungen. Neben den knapp 14 000 Euro an Ausschüttungen hob er die Vergabe des Jugendförderpreises, dotiert mit 5200 Euro hervor. SV Hering, TSV Richen, RW Darmstadt und SG Weiterstadt erhielten die Prämien 2013. Auch der Siegfried-Schmitt-Preis für kindgerechtes Training im Sport – Preisträger 2013 Jimmy Iwinsky, Vorsitzender und Trainer des Karate Clubs Budo do Tameshi Darmstadt – würdigt Leistungsträger im Hintergrund. Bei den Vorstandswahlen wurde Erbs Mannschaft überwiegend bestätigt. Eine Umbesetzung ergab sich auf der Stellvertreter-Position im Vorstand. Heinz Zulauf, der frühere Vorsitzende des Sportkreises 34 Dieburg, seit über zwei Jahrzehnten Vorstandmitglied der Sportstiftung, verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf die Wiederwahl . Mit Michael Vatter (45), Jugendleiter der Handball-Spielgemeinschaft HSG Weiterstadt/Braunhardt/Worfelden, fand sich ein jüngerer Nachfolger, der sich in der regionalen Sportlandschaft bewegt. Ein freier Platz im zwölfköpfigen Beirat soll über Schnupperofferten im Laufe des Jahres besetzt werden.
Den Vorstand des Sozialwerks für die Stadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg bilden für die nächsten beiden Jahre Hans-Werner Erb, Michael Vatter, Thomas Arnold-Münzberg (beide Stellvertreter), Uwe Kuhl (Schatzmeister) und Sigrid Knauber (Schriftführerin). Im Beirat arbeiten Margrit Schäfer, Hanna Cordier, Horst Blechschmidt, Friedel Sahm, Manfred Rentel, Karl-Heinz Siegl, Torsten Rasch, Hans-Dieter Karl, Hans-Peter Seubert, Ralf-Rainer Klatt und Sportmediziner Michael Weber. Sportmediziner Predrag Matic scheidet hier aus.hps